Samstag, 3. November 2012

Gorèe Die Sklaveninsel







 Maison des Esclaves (Sklavenhaus)

Ehemaliger Handelsknotenpunkt für afrikanische Sklaven, Gummi Arabicum, Elfenbein, Gold und andere Handelswaren. Die kleine Insel ist etwa einen Kilometer lang und  300 Meter breit. Die Insel wechselte 17 mal den Besitzer und gehörte zu Holland, Portugal, Großbritannien und Frankreich.

Seit der Fernsehserie "Roots" im Jahre 1977 erfreut sich Gorèe wachsender Beliebtheit und der Tourismus nahm rasant zu. Auf der Insel gibt es keine gepflasterten Straßen und es gibt auch keine Autos in Gorèe. Viele alte Kolonialbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind bis heute sehr gut erhalten. 1978 Wurde die Insel von der UNESCU zum Weltkulturerbe erklärt. Berühmt ist insbesondere das letzte noch erhaltene Sklavenhaus Maison des Esclaves, welches vermutlich 1776-1778 errichtet worden sein soll. (Quelle Wikepedia) Imposant ist auch eine große Kanone, mit der laut dem Fremdenführer Herr Boubarcar Joseph Ndiaye, die ganze Insel verteidigt werden konnte. Gleich nebenan steht eine weiteres Kanonengeschütz aus der Zeit des Ersten Weltkriegs.

Die Steilküste Gorées soll 1961 als Kulisse für den Film "Die Kanonen von Navarone" gedient haben. Vom höchsten Punkt der Insel sieht man rüber nach Dakar. Die Insel ist ein romantischer Ruhepol (absolut Auto- und Straßenfrei) und ist auch für Senegalesen ein beliebtes Tagesausflugsziel.

Die Kellerräume wurden als Verließe dargestellt und Gorèe als Hauptumschlagplatz für Sklaven bekannt. Dies entspricht aber nicht ganz der Wahrheit, zumindest nicht von der Gewichtung her. Einiges aus der Geschichte konnte inzwischen widerlegt werden.

Etwa 500 Sklaven jährlich sollen über Gorèe verschifft worden sein. Der ehemalige Leiter des Maison des Esclaves, den ich selbst noch kennengelernt habe, Boubacar Joseph Ndiaye hatte die Geschichte die er über Gorée erzählte poetisch ausgeschmückt und seine Darstellung war äußerst eindrucksvoll. Der Durchlass zum Meer "Porte sans retour (Tür ohne Wiederkehr) wurde besonders eindrucksvoll  von ihm geschildert.  



Durch diese Tür sollen die Sklaven direkt auf die Schiffe verladen worden sein. Schon wegen der Felsen wäre ein anlegen von Schiffen dort gar nicht möglich gewesen und das angebliche Haus der Sklaven soll tatsächlich ein bürgerliches Handelshaus gewesen sein und kein Ausgangspunkt für den Sklavenhandel. Zwar wird die symbolische Bedeutung für den Sklavenhandel nicht verneint, allerdings mit einer völlig anderen Gewichtung gesehen. Der Sklavenhandel lief über Häfen wie Saint-Louis (Senegal) sowie dem Hafen im Golf von Guinea und Angola.
Das Handelshaus sei, laut Abdoulaye Camara und Joseph Roger de Benoist aus Dakar, ein von den Franzosen errichtetes Handelshaus mit Wohnungen und Büroräumen im ersten Stock gewesen, im Erdgeschoss hätten Haussklaven gearbeitet. In den Kellerräumen wurden möglicherweise die Handelsgüter
 gelagert.

Mein Video über Gorée
Gorée ist ein romantischer Ruhepol und die Tatsache, dass es dort weder Autos noch Straßen gibt machen die Insel zu einem einzigartigen unvergesslichem Erlebnis. 


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